Dienstag, 15. November 2011

Future Me


Da es mir der Song "Future Me" von "LCMDF" wirklich angetan hat, habe ich ein wenig über die Zukunft nachgedacht.

Besonders gefällt mir die Phrase "I know we will not always be like this, but it's a chance, not a chance to miss…".

Du hattest recht damit, dass ich nicht wirklich im Hier und Jetzt lebe. Vielleicht, weil ich gern meine Freuden an der Vergangenheit und meine Ehrfurcht vor der ungewissen Zukunft habe. Mal sehen, ob sich das noch ändert und ich den Moment genießen kann, der einfach viel zu schnell vorbei ist.

Ob alles in meinem Leben richtig und so wie ich es wollte verlaufen ist? – Bei weitem nicht.

Ob ich Momente in meiner Vergangenheit rückgängig machen oder verändern würde? – Ich weiß es nicht. Natürlich denke ich viel darüber nach, "Was wäre, wenn …" Aber ich wäre so oder so zu feige und viel zu besessen von scheinbar Ungewissem gewesen.

Es ist allerdings ein sonniger Tag und ich vergesse mal wieder meine Schatten. Trotzdem gibt es viele Wege und ich werde meinen ja wohl noch finden, in der Hoffnung, dass sich unsere Wege so oft als möglich kreuzen.

Doch wenn es das jetzt wirklich war und wir uns etwa erst dann wieder sehen, wenn wir beide alt und grau sind, werde ich hoffentlich auf unsere guten Zeiten zurückdenken können und nicht erkennen, dass ich einfach nicht den Mut hatte, dich nach der Wahrheit zu fragen, danach, was du denkst.

Auch wenn ich das hier möglicherweise nur für mich selbst schreibe, wünschte ich, du wüsstest, was ich von deiner Einstellung halte. Vielleicht wird dich diese Nachricht nie erreichen. Ich beneide dich darum, dass du es immer schaffst, mir ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern, auch wenn du es selbst wohl kaum bemerkst.

Es ist der 15. November. Das heißt, wir kennen uns jetzt etwa drei Jahre lang. Nicht, dass ich dich vorher nicht kannte, doch ich wusste ja noch nicht, wer du warst, und was du für mich sein würdest.

Ich habe viel gelesen, während wir uns immer mehr aus den Augen verloren haben. In jeder Geschichte fand ich einen Teil der unseren wieder, doch diese erdachten Happy-Ends sind wohl kaum mit unserer Story zu vereinen. Natürlich ist noch kein Ende in Sicht und ich bin gespannt, was die nächsten Kapitel so alles bringen werden. Aber ich weiß, dass unsere Geschichte anders enden wird, als die von Claire und Sonny, weil unsere Geschichte enden wird, wie unsere.

Wie ich dich kenne, wirst du die Augen verdrehen, während du das liest und ich bin überzeugt, du wirst es eines Tages lesen.

Manchmal denke ich an Paralleluniversen. Ich bin mir sicher, dass es dort irgendwo eine Barbi und einen Ken gibt, die sich schon gefunden haben. Es wäre nicht dieser Tag gekommen, an dem du gegangen bist ohne ein weiteres Wort. Vielleicht ist da eine andere Welt, in der ich das vergessen konnte und keine Angst mehr haben musste, ein weiteres Mal verlassen zu werden. Wir säßen noch beisammen und würden uns gegenseitig Musik vorspielen, die wir dann als unsere Songs bezeichnen könnten. Doch wenn ich deinem, aus dem Kontext gerissenem, "Nun bist du die einzige von meinen Freunden, von der ich erwarten würde, dass sie mich zurückwünschen würde …" Glauben schenken darf, stehen unsere Chancen nicht einmal so schlecht.

Mir kommt vor, als hättest du nun zu dir selbst gefunden. Das ist gut – vermutlich. Ich weiß noch nicht, was das für uns heißt und die Gelegenheit, dich danach zu fragen werde ich mal wieder verstreichen lassen. Aber ich werde mich deswegen nicht fertig machen und es nicht weiter betonen.

Ich könnte mir selbst vorschlagen, dir alles zu erzählen, besonders jetzt, wo ich es niederschreibe, aber ich hoffe, das alles nur vergessen zu können. Wobei ich nie damit klarkommen würde, wenn du niemals wieder zurückkommen würdest. Ich habe Angst davor, dich eines Tages nicht mehr zu lieben.

Es ist ein positiver Schritt, jemand anderen zu treffen, sagte man mir. Versteh mich nicht falsch, er ist nett, aber nicht wirklich anders. Man sagt immer, dass man jemand anderen findet, das stimmt sogar, doch will der andere wirklich gefunden werden? – Wenn er wüsste, dass ich es einfach nicht sein lassen kann, an dich zu denken.

Du hast gesagt, du hast noch nie jemanden getroffen, den du nicht vergessen könntest. Das hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht und ich habe lange überlegt, was du damit meinen könntest. Ich weiß, dass du noch nie jemanden verloren hast, jedenfalls nicht auf eine Weise, wie ich es erlebt habe. Darum denke ich, dass du kaum weißt, was du damals von dir gegeben hast.

Manchmal gehe ich an deinem Haus vorbei und jedes Mal, wenn ich das tue, habe ich das Verlagen, einfach anzuklopfen und völlig unvorbereitet hereinzuschneien, nur um zu sehen, wie du reagieren würdest. Aber das wäre dumm, weil ich weiß, dass du nicht zur Tür kommen würdest.

Heute bist du einfach nur weit weg mit deinem neuen Leben. Ich frage mich, ob du dich manchmal an mich erinnerst. Ich wünschte, es wäre so und ich könnte dir einen Grund dazu geben. Aber weißt du was, das Leben ist im Moment Mist. Ich merke, worauf es ankommt und es gefällt mir nicht.

Lustig, wie genau man sich an manche Details erinnern kann. Die Art, wie du beim Schreiben deine Feder in der Hand hältst und dieses Funkeln in deinen Augen, wenn du wirklich lachst und wie immer den Moment genießt. Du hast mir erklärt, ich würde falsch von dir denken, dass ich glaube, es würde in deinem Leben nur um den Spaß gehen. Es sei nämlich so, dass du die meiste Zeit damit verbringst, über geschmacklose Dinge, wie das Leben, die Liebe und Gott nachzudenken. Das wäre aber nicht weiter schlimm, da ich nicht die einzige wäre, die so dachte. Ich wusste nicht, was ich darauf antworten sollte, da du es immer, wenn du schlecht drauf bist, schaffst, zu lachen – und es scheint so einfach, doch das ist es nicht. Es ist beängstigend, wie schwer du es dir machst.

Aber du hast recht, «hope dies last».

Siehst du, ich habe diesen Text geschrieben und ich weiß, dass du es verstehen kannst, wenn du ihn liest. Ich weiß, dass du weißt, dass ich von dir schreibe. Denn ich denke, dass die Zeit bald reif wäre, dir die Wahrheit zu sagen - aber bleiben wir realistisch.

Obwohl mich wirklich interessieren würde, was mein Zukunfts-Ich erzählen würde, muss ich meine Entscheidungen jetzt treffen und hoffen, sie nicht zu bereuen.




Leider ein Remix - http://www.youtube.com/watch?v=caoUT5BeEOk ist bei weitem besser.


1 Kommentar:

Julique hat gesagt…

Barbi ♥
ich liebe . liebe . liebe . liiiiiiiebe den text.. :)
i hab da gestern eh schon gesagt was i davon halt. & i kann mi nur wiederholen.. du weckst gefühle. :)

hör auf keinen fall auf - & viel glück. du weißt wofür. :*